Ne Win

Ne Win mit David Ben-Gurion (1959)

General Ne Win (နေဝင်း; * 24. Mai 1911 in Paungdale (Bago-Division), Britisch-Indien; † 5. Dezember 2002 in Rangun) war ein birmanischer Offizier und Politiker. Er wirkte an der Unabhängigkeit des Landes mit und regierte von 1958 bis 1960 als Premierminister, bevor er als Oberbefehlshaber der Streitkräfte Myanmars seinen Konkurrenten U Nu 1962 mit einem Staatsstreich absetzte und das demokratische System dauerhaft abschaffte. Von 1962 bis 1974 war er als Vorsitzender des Revolutionsrates der Union Staatsoberhaupt, außerdem Premierminister; nach der Einführung einer neuen Verfassung wurde er von 1974 bis 1981 Präsident.

Zwischen 1962 und 1988 galt Ne Win als der „starke Mann“ des Landes, war Vorsitzender der von ihm gegründeten Einheitspartei Burma Socialist Programme Party und verfolgte den „Burmanischen Weg zum Sozialismus“ als sein Programm. Unter seiner Herrschaft begab sich Burma in einen streng isolationistischen Kurs. Im Zuge des heftigen 8888-Aufstandes trat er im Juli 1988 als Parteivorsitzender zurück, kündigte aber gleichzeitig blutige Gegenmaßnahmen des Militärs an.

Nachdem im August 1988 mit Maung Maung ein Zivilist aus den Reihen der BSPP ins Präsidentenamt gelangt war, riss das Militär im September 1988 unter Saw Maung in einem von Ne Win inszenierten Putsch wieder die Macht an sich. Dabei wurden jedoch die BSPP und das von Ne Win aufgebaute sozialistische System aufgelöst, an deren Stelle der bis 2011 ohne Verfassung regierende Staatsrat für Wiederherstellung von Recht und Ordnung sowie die Partei der nationalen Einheit traten. Spätestens ab 1998 schwand Ne Wins Einfluss auf die Militärregierung, und 2002 verstarb er schließlich, von der Öffentlichkeit unbemerkt, in Hausarrest.


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